Unterwegs in Israel
Lassen Sie sich von diesem Reiseführer auf eine einführende Lesereise durch Israel mitnehmen. Sie lernen die wichtigsten Städte, Regionen und Sehenswürdigkeiten kompakt kennen. Wir versprechen, Sie nicht mehr als notwendig mit Zahlen und Daten zu langweilen und keine Hotel- oder Shoppingtipps zu geben. Wir möchten Ihnen Israel, seine Geschichte, Kultur, seine Landschaft und seine Bewohner so vorstellen, wie wir es auf mehreren Reisen kennengelernt haben.
60 Seiten – farbig bebildert
Gratis PDF Download / Preis als Buch: 10 € inkl. Versand
- Geschichte Israels
- Land & Leute
- Tel Aviv
- Westküste
- Galiläa
- Jerusalem
- Wüste Judäa & Totes Meer
- Negev & Eilat
- FAQ
Shalom
Lassen Sie sich von diesem Reiseführer auf eine einführende Lesereise durch Israel mitnehmen. Wir versprechen, Sie nicht mehr als notwendig mit Zahlen und Daten zu langweilen und keine Hotel- oder Shoppingtipps zu geben. Wir möchten Ihnen Israel, seine Geschichte, Kultur, seine Landschaft und seine Bewohner so vorstellen, wie wir es auf mehreren Reisen kennengelernt haben.
Kaum ein Land bietet derart große landschaftliche und kulturelle Vielfalt auf so kleinem Raum wie Israel. Sie können innerhalb einer Tagesetappe vom Roten Meer hinauf in die Berge Galiläas reisen. Morgens nehmen Sie ein Bad mit Delfinen in Eilat mit Blick auf Jordanien und Ägypten, abends sitzen Sie am See Genezareth bei einem koscheren Glas Wein in einem der Anbaugebiete am Fuße des Bergs Hermon und genießen die Landschaft des fruchtbaren grünen Nordens nahe der Grenze zum Libanon. Dazwischen liegen der weltgrößte Erosionskrater, die Wüste Negev, der tiefste Punkt der Erde am Toten Meer, die Heilige Stadt Jerusalem, die moderne Metropole Tel Aviv am Mittelmeer mit ihren fantastischen Stränden, der Hafen der Universitätsstadt Haifa mit den Bahai Gardens, römische Ausgrabungsstätten und die Kreuzfahrerstadt Akko. Überall werden Sie über Geschichte und Geschichten stolpern. Gleich einem Spaziergang durch die Jahrtausende können Sie die Entwicklung von Abend- und Morgenland bis hin zum Hier und Jetzt verfolgen. Diese Vielfalt macht Israel zu einem der spannendsten, aufregendsten und kontrastreichsten Reiseländer überhaupt. Wo sonst können Sie in einem Moment mit partywütigem Jungvolk das Leben feiern und im nächsten mit ultraorthodoxen Gläubigen an Heiliger Stätte zur Andacht eilen?
Die Geschichte Israels
Das moderne Israel wurde am 14. Mai 1948 ausgerufen und gilt seither als anerkannter Staat. Was aber war davor? Und was danach? Und woher überhaupt kommt der Streit, der es als Nahostkonflikt bis heute immer wie- der in die Medien schafft? Keine Sorge – wir fassen uns so kurz wie möglich.
Am Anfang waren die Ägypter. Wer durch Jaffa spaziert, stolpert an manchen Stellen über die Hinterlassenschaften dieser alten Hochkultur. So soll laut archäologischen Funden bereits um etwa 3000 v.Chr. eine Siedlung dort gewesen sein, wo heute der alte Teil Tel Avivs Besucher empfängt. Damals bevölkerte das Volk der Kanaaniter das Land. 1468 v. Chr soll Thutmosis die Stadt mit einer List ähnlich der des Trojanischen Pferdes eingenommen haben. Am Aussichtspunkt in Jaffa, von dem aus man einen einzigartigen Blick auf die Strände und die Skyline Tel Avivs hat, befindet sich ein altes Tor im Ägyptischen Garten mit dem Hinweis auf Ramses II.
Die Geschichte Israels
Die eigentliche Geschichte für gläubige Juden beginnt aber quasi mit der Errichtung des 1. Tempels durch König Salomon, Sohn des berühmten David. Etwa 200 Jahre vorher hatten israelitische Stämme das Land in Besitz genommen. Vieles, das wir aus dieser Zeit wissen, ist uns durch die Bibel bekannt. Die Stämme Israel und Juda waren die beiden bestimmenden Mächte im Israel dieser Zeit. Die Babylonier zerstörten das nördliche Reich Israel, die Judäer im Süden überdauerten. Der Tempel wurde um 586 v. Chr. zerstört, die Bewohner wurden von den Babyloniern als Sklaven in Gefangenschaft genommen.
Als die Juden nach ihrer Gefangenschaft wieder in das ihnen von Gott zugeteilte Land zurückkehrten, herrschten dort die Perser. 516 v. Chr. errichteten die Juden unter der Fremdherrschaft den 2. Tempel. Rund um 332 v. Chr. erschien auch in Israel Alexander der Große und verleibte die Region seinem Großreich ein. Nach einer kurzen, selbstbestimmten Phase unter dem Geschlecht der Hasmonäer, als sich ein jüdischer Staat nach Jahrhunderten der Fremdbestimmtheit etablieren konnte, übernahmen die Römer um 63 v. Chr das Kommando, um es erst 700 Jahre später an die aufstrebenden muslimischen Araber abzugeben. In diese Zeit fielen mit der Kreuzigung Jesu, dem jüdischen Aufstand und der Zerstörung des 2. Tempels mit der anschließenden Vertreibung der Juden aus der Provinz wichtige Ereignisse, die das Selbstverständnis der Juden bis heute prägen. Besonders die Diaspora, die Zerstreuung des jüdischen Volkes über Europa, Afrika und Asien, sollte die weitere Geschichte dieses Volkes sehr stark beeinflussen. Die Felsenfestung Massada oberhalb des Toten Meeres, wo sich die Aufständischen vor der römischen Besatzung verschanzten, gilt Israelis noch heute als ein Wahrzeichen der Unbeugsamkeit des jüdischen Volkes und sollte ein Fixpunkt auf jeder Rundreise sein.
Die Geschichte Israels
Im frühen Mittelalter bekriegten sich Araber und europäische Kreuzritter um die Vorherrschaft. Akko am Mittelmeer, der Hafen der Kreuzritter, ist sehr sehenswert und gibt Besuchern Aufschluss über diese Zeit. Nachdem Interesse, Kraft und Ausdauer der Europäer stark nachließen, blieb Israel bis 1917 unter islamischer Herrschaft und war bis zum 1. Weltkrieg Teil des Osmanischen Reiches. Jerusalem, eine der wichtigsten Heiligen Städte des Islam, wurde zu einem wichtigen Zentrum dieser Weltreligion. Der 691 errichtete Felsendom ist für Muslime eines der wichtigsten sakralen Bauwerke. Die Klagemauer, ein Rest des 2. Tempels, ist das Heiligtum der Juden schlechthin während die Grabeskirche eine Pilgerstätte des Christentums darstellt. Diese drei Bauwerke, die in der Altstadt Jerusalems nur wenige Gehminuten voneinander entfernt liegen, sind bis heute der Zankapfel, an dem sich der Nahostkonflikt entzündet.
Der Beginn des modernen Staates Israel beginnt zum Ende des 19. Jahrhunderts. Angefacht von der zionistischen Bewegung beginnt eine immer stärker werdende Rückkehr von Juden aus der ganzen Welt nach Palästina. Vor allem aus Osteuropa und Russland entschließen sich immer mehr Menschen, die in ihren Heimatregionen der stärker werdenden Unterdrückung ausgesetzt sind, Richtung Mittelmeer aufzubrechen. Schnell wuchs die jüdische Community Palästinas an, vor allem rund um den Mittelmeerhafen Jaffa. 1909 wurden in einer beispiellosen Auktion Landparzellen an Siedler verlost, die die zionistische Bewegung vorher arabischen Großgrundbesitzern abgekauft hatte. Aus dieser ersten Siedlung mitten in der Wüste entstand das heutige Tel Aviv. Die Basis für den Staat Israel war gelegt, ebenso allerdings die Basis für den sich immer stärker aufschaukelnden Konflikt mit den Palästinensern und den arabischen Nachbarstaaten.
Die Geschichte Israels
1917 erklärte Arthur Balfour, der ehemalige britische Premierminister und Außenminister, dass es Ziel der britischen Mandatsmacht sei, im Raum des heutigen Palästina eine „nationale Heimstätte für das jüdische Volk“ zu errichten. Gleichzeitig versprach er dem arabischen Teil der Bevölkerung, dass ihre Rechte nicht beschnitten werden würden. In den 1920ern und den 1930ern folgten viele Juden dem Ruf der zionistischen Bewegung nach Palästina. Nach dem 2. Weltkrieg kam es zu einer Masseneinwanderung. Gleichzeitig fühlten sich die Araber immer weniger Herr in ihrem eigenen Land. Die Ausschreitungen nahmen zu.
Als sich Großbritannien 1948 aus Palästina zurückzog, ergriffen die Juden rund um David Ben Gurion die Gelegenheit beim Schopf und riefen den Staat Israel aus. Beinahe gleichzeitig wurde der junge Staat von seinen Nachbarstaaten dem Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und dem Irak angegriffen. 1949 konnte der Konflikt beigelegt werden. Israel hatte standgehalten. Jordanien herrschte über das heutige Westjordanland und den Ostteil Jerusalems.
1967 gipfelte der Konflikt erneut in kriegerischer Auseinandersetzung, dem Sechstagekrieg, den Israel auf allen Linien gewinnen konnte. Die Besetzung der Golanhöhen, des Gazastreifens, des Sinai und vor allem des Westjordanlandes samt Ostjerusalem ist bis heute das, was die Araber „al nakba“ nennen, die Katastrophe. Viele der vertriebenen Palästinenser und genauso diejenigen, die in den besetzten Gebieten leben, sehen Israel noch immer als den Feind und möchten den Judenstaat von der Landkarte löschen. PLO und Hamas bekennen sich offen dazu, Israel zerstören zu wollen. Die Hardliner in der Knesset, dem jüdischen Parlament, pochen auf ein Groß-Israel. Gleichzeitig empfinden auch viele liberale Juden die Besetzung als Unrecht. Der daraus entstandene, bis dato nicht lösbare Konflikt hält den Nahen Osten sowie auch die Innenpolitik bis heute in Atem.
Israel und seine Schäfchen
Oft wird Israel mit dem Judentum gleichgesetzt. Schnell werden die Einwohner des Landes mit „die Juden“ tituliert. Dabei haben die meisten den Stereotyp des ernsten Rabbis mit rahmenloser Brille, weißem Hemd, schwarzer Hose, Bart, Löckchen und Hut vor Augen. Diese Beschreibung trifft ungefähr so auf Israelis zu, wie es der jodelnde Lederhosenträger mit Karohemd für den Österreicher tut.
Wundern Sie sich nicht, wenn sich ihr Kellner am Strand von Tel Aviv als jüdischer Russe in perfektem Englisch vorstellt und darüber hinaus noch einige Worte auf Deutsch mit Ihnen wechseln kann. Der Staat Israel wurde von jüdischen Siedlern aus aller Welt gegründet. Noch heute kommen Menschen aus aller Welt, um in Israel zu leben. Vor allem Tel Aviv ist ein Anziehungspunkt für Einwanderer. In Israel finden sich Bewohner aus mehr als 120 Ländern, die in erster, zweiter oder dritter Generation die Sprache und Sitten ihres Heimatlandes pflegen. So ist es nicht verwunderlich, dass neben den beiden Hauptsprachen Hebräisch und Arabisch auch Englisch in den allermeisten Teilen des Landes sehr gut beherrscht wird. Darüber hinaus sprechen die meisten Israelis noch eine weitere Sprache, wobei Russisch, Spanisch, Französisch und Deutsch am weitesten verbreitet sind. Israels Bevölkerung kann getrost als „dynamisch im Wachstum und Wandel begriffen“ beschrieben werden. Im Jahr der Staatsgründung 1948 lebten weniger als eine Million Menschen in Israel. Mittlerweile, Stand 2019, sind es 9 Millionen Israelis die im Heiligen Land leben, lieben und leiden. Allerdings sind nur circa drei Viertel der Einwohner tatsächlich Juden. Ein Fünftel sind Araber, der Rest sind andere ethnische und religiöse Gruppen wie Beduinen, Bahai sowie Zuwanderer und Migranten aus aller Welt. Neben der rein quantitativen Änderung der Bevölkerung hat sich auch die Zusammensetzung sehr stark verändert. Waren die Juden zur Zeit des britischen Mandats über Palästina nach dem 1. Weltkrieg noch in der Minderheit gegenüber den Arabern, hat sich das Blatt gewendet. Seit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 ist die jüdische Bevölkerung von etwas mehr als 600.000 Menschen auf über fünf Millionen gestiegen. Nach dem 2. Weltkrieg wanderten innerhalb von nur vier Jahren über eine halbe Million Juden ein, die in Israel nach den traumatischen Erlebnissen in Europa ihre Heimat suchten. Seit der Öffnung der Sowjetunion 1989 suchten eine Million Russen ihr Glück in Israel. Dieser kleine Ausflug in die Statistik hat uns nun zwar eine zahlenmäßige Verteilung ermöglicht, gibt aber nur bedingt Einblick in die Bevölkerung Israels, die wesentlich komplexer zu erfassen ist, denn natürlich gibt es nicht DEN Juden oder DEN Araber.
Israel und seine Schäfchen
Kommen wir zurück auf den oben beschriebenen Herrn mit der für uns so typischen Landestracht. Angehörige des Staates Israel mit diesem Kleidungsstil gelten als sogenannte ultraorthodoxe Juden. Diese Damen und Herren stellen nur einen kleinen, wenn auch überraschend einflussreichen Teil des Staates Israel dar. Ultraorthodoxe Juden halten sich bis heute an die Gesetze der Halacha, also auf den religiösen Kodex den Gott seinem Volk durch Moses offenbarte. Dieses Regelwerk beinhaltet fein säuberlich Anweisungen für das tägliche Leben, das für den ultraorthodoxen Juden vor allem aus Gebet, Studium und Familie besteht. Bekleidungsvorschriften für Mann und Frau, der Sabbat sowie die koschere Ernährung sind für Außenstehende die augenscheinlichsten Merkmale des ultraorthodoxen Judentums. Das Interessante an diesen Israelis ist: sie sehen sich nicht als Israelis. Für ultraorthodoxe Juden hat der Staat Israel nämlich keine Gültigkeit, da er nicht vom Messias proklamiert wurde. Deshalb sind die Charedim, wie ultraorthodoxe Juden auch genannt werden, vom Militärdienst befreit. Innerhalb der Gesamtbevölkerung Israels sind diese religiösen Eiferer dank ihres exzentrischen Lifestyles und der strikten Weigerung, sich ins Alltagsleben einzugliedern mehr als umstritten. Während im säkularen Staat Israel Mann und Frau gleichberechtigt sind, leben ultraorthodoxe Juden auch heute noch nach einem sehr fern erscheinenden Weltbild mit unterschiedlicher Erziehung für Mädchen und Jungen ab der frühen Kindheit. Abgesehen von diesem für uns Europäer jüdischsten aller Juden wäre es vermessen die jüdische Gesellschaft allzu eng zu kartografieren. Israel ist ein Mischmasch von Juden aus aller Welt, die sich in der Diaspora vollkommen unterschiedlich entwickelt haben und heute größtenteils säkular geprägt im Heiligen Land leben. Russische Einwanderer jüdischen Glaubens haben naturgemäß nichts mit einem deutschen Einwanderer jüdischen Glaubens zu tun, abgesehen vom Glauben, der aber gerade in den großen Städten unter jungen Juden mal mehr, mal weniger streng gelebt wird. Diese wiederum unterscheiden sich bis heute sehr stark von den Juden, die schon während der Zeit der Osmanen im damaligen Palästina lebten, wobei die Durchmischung dieser verschiedenen Nationalitäten im Lauf der Jahrhunderte natürlich die Grenzen stark vermischt.
Israel und seine Schäfchen
Bis heute hält der Zuzug aus aller Herren Länder an. Noch immer sind zwei von drei Juden Einwanderer in erster Generation. Vor allem die großen Städte am Mittelmeer, Tel Aviv und Haifa, sind Sehnsuchtsorte für Israelis in Spe. Tel Aviv hat sich zu einer pulsierenden multikulturellen Metropole gemausert und wird von Israelis gerne als das Symbol der offenen Gesellschaft gezeigt. Dass das Leben im Silicon Valley des Mittleren Ostens recht wenig mit dem in der Wüste Negev zu tun hat, muss nicht extra erwähnt werden. Genauso unterschiedlich wie es die Landschaft ist, sind es auch ihre Menschen. In den Städten spricht so gut wie jeder Israeli englisch, eine Ausnahme bilden die oft weltfremden Charedim. Wer außerhalb der Städte in kleinen Dörfern, nicht nur im Westjordanland, auf ältere Juden oder Araber trifft, kann durchaus die Erfahrung machen sich nicht verstän digen zu können. Freundlich und hilfsbereit im Rahmen der Möglichkeiten sind die Menschen allemal. Aus dieser großen Vielfalt innerhalb der jüdischen Gesellschaft ergibt sich ein buntes Bild, das aber auch zu innenpolitischen Spannungen führt. Weltliche und orthodoxe Juden, Orientalen, Afrikaner und Europäer sowie ein Stadt-Land Gefälle bieten dem Touristen ein unglaublich vielschichtiges und interessantes Bild, einer Meinung sind diese Gruppen aber in kaum einer Frage.
Israel und seine Schäfchen
Die zweite große Bevölkerungsgruppe sind die arabischen Israelis. Auch diese Bevölkerungsgruppe hat sich seit 1949 fast verzehnfacht. Und auch innerhalb der arabischen Israelis gibt es die verschiedensten Gruppen. Die oftmals Palästinenser genannten Bewohner Israels sind zum allergrößten Teil Muslime sunnitischer Ausrichtung. Etwa 15% der arabischen Bevölkerung allerdings sind Christen. Westlich des See Genezareth und auf den Golanhöhen findet man auch heute noch Drusen, die in vielen anderen arabischen Ländern verfolgt werden.
Ein Großteil der Araber lebt in Städten wie Haifa, Nazareth, Jerusalem oder Akko säkulär. In den Wüstengebieten leben noch einige Beduinen. Sie hausen zwar nicht mehr zwangsläufig nomadisch, sondern in Siedlungen, die Lebensart der Beduinen kann aber noch immer getrost als archaisch nach alten Wertvorstellungen bezeichnet werden. Am Weg von Tel Aviv nach Mitzpe Ramon und Eilat und südöstlich von Jerusalem kann man Beduinensiedlungen von der Hauptstraße aus sehen. Eine andere Bevölkerungsgruppe innerhalb der Araber sind die Bahai, die zum größten Teil in Haifa leben, wo sich mit dem Schrein ihres Religionsgründers in den Bahai Gardens das wichtigste Heiligtum ihrer Religion befindet.
Die Spannungen zwischen Israelis und Arabern sind sehr vielschichtig, im Alltag für Touristen aber eigentlich nicht zu spüren. Laut Gesetz sind Juden und Araber gleichberechtigt. Ebenso sind arabisch und jüdisch gleichermaßen als Sprache anerkannt. Abgesehen von politischen Hardlinern auf der einen und Fundamentalisten auf der anderen Seite, wachsen Israelis beider Lager immer mehr zusammen. Es kommt sehr oft vor, dass sich Araber zum Staate Israel bekennen und auch den Militärdienst ableisten. Vor allem die Drusen stellen hier seit jeher eine Ausnahme dar. Vor allem für junge Araber sind Demokratie und Wohlstand in Israel starke Argumente sich als Teil des Staates Israel zu fühlen. In den Autonomiegebieten sieht es anders aus. Leider gibt es auch hier noch immer Araber, die dem Staat Israel jedwede Existenzberechtigung absprechen. In Städten wie Betlehem, Hebron oder Jericho kann es für Juden ungemütlich werden. Reisegruppen müssen in den A-Zonen des Westjordanlandes den Guide wechseln. Auf der anderen Seite werden die Spannungen durch jüdische Siedlungen im Westjordanland angeheizt. Der Konflikt zwischen Juden und Arabern besteht, auch wenn für Touristen davon keine Gefahr ausgeht.
Die kleinen Eigenheiten
Fremde Länder, fremde Sitten. Diese alte Reiseweisheit trifft auch in Israel zu. Auch wenn um Gottes Willen nicht alle Juden als streng religiös anzusehen sind, so sind es doch auch und augenscheinlich vor allem die religiösen Sitten und Gebräuche, die den Alltag Reisender mitbestimmen und zum spannenden Erlebnis machen.
Der Sabbat ist für Juden die Zeit des Innehaltens. Man kann diese Zeit von Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang mit einem sehr entspannten Wochenende bei verschärften Regeln vergleichen. Bis vor kurzem galten am christlichen Sonntag in Europa ähnliche Regeln, auch wenn diese nicht explizit niedergeschrieben waren. Die Einhaltung des Sabbats ist ein religiöses Gebot, das aber gerade in unserer hektischen Zeit durchaus Sinn machen kann. In dieser Zeit ist es Juden verboten Arbeiten zu verrichten. Während orthodoxe Juden dieses komplexes Regelwerk bis heute sehr streng befolgen, sind die meisten Juden zwar bemüht den Sabbat als Ruhephase einzuhalten, überlassen es aber dem Einzelnen ob und wie er die Regeln einhält. Die meisten Geschäfte sind in Israel während des Sabbats geschlossen. Auch der öffentliche Personenverkehr ruht vielfach, zum Beispiel in Jerusalem. Dazu kommen einige für Europäer skurril wirkende Maßnahmen, um die Ruhe wirklich einzuhalten. So sind zum Beispiel in Hotels oftmals die Kaffeemaschinen ausgeschaltet, da auch die Maschine keine Arbeit ausführen sollte. Zum Einsatz kommen stattdessen Filterkaffeemaschinen, da hier das Wasser von selbst durchfließt. Auch Lifte in vielen Hotels haben allwöchentlich Urlaub vom strengen Tagwerk. Statt der normalen Lifte können Sie aber getrost auf den Sabbatlift umsteigen, der ohne Befehl des Benutzers in jedem Stockwerk automatisch anhält. Die meisten Restaurants haben geöffnet, auch wenn es Orte gibt, an denen das Leben tatsächlich stillsteht. Das ultraorthodoxe Viertel Jerusalems, Mea Scharim, ist am Sabbat wie ausgestorben. Am wenigsten streng wird der Sabbat in Tel Aviv gehandhabt. Hier wird auch am Samstag das Leben gefeiert. Die Stadt, die niemals schläft, ruht auch am Sabbat nur bedingt. Auch Haifa mit seiner Universität und den tollen Stränden ist eine Insel des Unheiligen.
Die kleinen Eigenheiten
Eine weitere sehr auffällige religionsbedingte Eigenheit ist das koschere Essen. Koscher ist der Ausdruck dafür, dass das Essen „sauber“ ist im religiösen Sinn. Gläubige Juden halten diese Regeln auch sehr streng ein. Es gibt somit auch sehr viele Hotels die diese Regeln befolgen. Touristen stellt koscheres Essen eigentlich nicht vor Probleme. Die meisten Israelreisenden merken gar nicht, dass ihr Essen koscher ist. Gewisse Fleischsorten, darunter Schwein, Schalentiere, nicht-koschere Vögel oder Aale sucht man zwar vergeblich am Buffet, dafür ist die Auswahl ansonsten überbordend. Fleisch- und Milchprodukte dürfen nicht zusammen gekocht oder gegessen werden, oder um es korrekt wiederzugeben: Das Böcklein darf nicht in der Milch seiner Mutter zubereitet werden. Auch die Schlachtung der Tiere muss koscher erfolgen. Der Vorgang wird von einem Rabbi kontrolliert, was man ab und an auch im Detail im Hotel am Buffet nachlesen und kontrollieren kann.
Sie sollten aber keine Sorge tragen: das Essen ist in Israel fantastisch. Die Küche in Israel ist eine Mischung aus jüdischen, arabischen und klassisch mediterranen Speisen. Vor allem Liebhaber von Salaten, Falafel und Humus kommen voll auf ihre Kosten. Das Tolle an Israel ist nicht nur seine große Vielfalt an Speisen, sondern auch die Möglichkeit sich quer durch das Sortiment zu kosten. Egal ob in den Gassen Jerusalems, am Markt in Nazareth oder bei den Streetfood Anbietern in Tel Aviv, kleine Häppchen ermöglichen es einem einen umfassenden Einblick in die israelische Küche zu ergattern und so Spezialitäten wie Shakshuka kennenzulernen. Besonders Tel Aviv bietet wie jede Großstadt der Welt eine Vielfalt von Restaurants jeder Art. Vom gehobenen Gourmettempel bis zum hippen Straßencafe findet man in Tel Aviv wirklich alles, was das Herz begehrt. Vor allem Veganer werden das große Angebot zu schätzen wissen. Unbedingt probieren, aber daran kommt wahrscheinlich ohnehin kein Besucher vorbei, sollte man die Falafel Sandwiches bei den kleinen Imbissbuden, die es überall gibt.
Viele Europäer empfinden Israelis, als unhöflich, desinteressiert oder gar unfreundlich. Egal ob bei der Servicestelle am Airport, an der Rezeption im Hotel oder im Restaurant – manchmal wirken die Umgangsformen der Einheimischen Touristen gegenüber tatsächlich etwas patzig. Man sollte das distanzierte und oft sehr direkte Verhalten allerdings nicht mit Unfreundlichkeit verwechseln. Während man vor allem in Österreich ab und an um des Pudels Kern herumeiert, rücken Israelis direkt mit der Sprache heraus. Was nicht geht, geht eben nicht und wird auch nicht schöngeredet. Das ist nicht unfreundlich, sondern bedarf nur einiger Gewöhnung. Wer die Menschen besser kennenlernt und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, entdeckt oft sehr interessante Gesprächspartner. Wer Israel bereist, kann sich auf schlagfertige Antworten mit Tiefsinn und Witz freuen.
Bei meinem ersten Israelbesuch genoss ich die respektlosen Spitzen unseres Reiseleiters gegen alles und jeden. „Wissen Sie, bis heute ist Jesus der beste Jude. Seit 2000 Jahren tot, aber jedes Jahr kommen Millionen von Menschen wegen ihm nach Israel.“ Aus Zitronen Limonade machen. Mit viel Ironie, manchmal sogar Zynismus, begegnen die Juden dem Alltag und allem was dieser so mit sich bringt. Dabei nimmt man sich kein Blatt vor dem Mund, manchmal wirkt es fast ein bisschen barsch. Für viele Europäer ist diese Mischung aus Nonchalance und Schwärze gewöhnungsbedürftig, wer sich aber damit abfindet, dass im Heiligen Land nichts heilig ist, der kann mit Israelis eine wirklich lustige Zeit haben. Vor allem in den Mittelmeerstädten Tel Aviv und Haifa ist es leicht mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Israelis sind sehr gesellig und genießen das Leben in den zahlreichen Bars und Kneipen ausgiebig.
Die kleinen Eigenheiten
Ebenfalls gewöhnungsbedürftig für Europäer ist die Militärpräsenz in Israel. Im Bus, im Zug, im Café – überall scheinen junge Israelis mit der Waffe im Anschlag auf den nächsten Anschlag zu warten. Besonders verwirrend wirken die oft zarten, fast schon fragil wirkenden jungen Frauen mit riesigen Schießkolben ausgestattet. In Israel müssen auch Frauen den Militärdienst ableisten.
Männer werden drei Jahre eingezogen, Frauen derer zwei. In Relation zu den Einwohnern mutet die Anzahl der Wehrpflichtigen tatsächlich monströs an. Das ist aber kein Grund sich als Tourist unwohl zu fühlen. Die überwiegende Mehrheit der jungen Damen und Herren ist nicht am Kriegspfad, sondern am Weg von oder zur Kaserne. Besonders für Touristen ist Israel ein sehr sicheres Reiseland. Leider wird Israel allzu oft als unsicher dargestellt. In der Nachrichtenflut die über uns hereinbricht ist immer wieder Israel im Zusammenhang mit Terror und Anschlägen Thema des Tages. Natürlich sind Sicherheitskräfte in Israel selbst auch präsent. Die Kontrollen im öffentlichen Raum sind durchaus häufiger als in Europa. Wie überall sollte man natürlich auch in Israel sein Hab und Gut im Auge behalten und bei großen Menschenmengen Vorsicht walten lassen. Gerade aber Tel Aviv ist eine moderne und sichere Stadt, auch nach westlichem Standard. Generell ist die Kriminalitätsrate im Land niedrig.
Die kleinen Eigenheiten
Mehr als die Hälfte des Staatsgebietes des heutigen Israels besteht aus karger Wüste. Dazu besitzt Israel kaum Rohstoffvorkommen. Wie also kann es sein, dass Israel ein wohlhabender Staat mit sehr hoher Lebensqualität ist? Ganz einfach: Israelis besaßen immer schon besonderen Pioniergeist. Es war ein langer Weg, den Israel vom jüdischen Siedlerstaat zum Zentrum für Digital Startups mit seinen modernen Universitäten zurückzulegen hatte. Schon die „Erbauer“ des Staates Israel hatten wohl eine ganz besondere Mentalität. Die Siedler der zionistischen Bewegung, also der Zuzug von überall her aus der Welt nach Israel, der Ende des 19. Jahrhunderts einsetzte, hatte keinen leichten Stand. Juden, vor allem aus Osteuropa, kamen oftmals mit nicht mehr als dem was sie im Koffer Platz hatten, ins damalige Palästina. Als Sinnbild für die Besiedlung und Entwicklung Israels gelten noch heute die Kibbuzim. Dabei handelt es sich um Kommunen, deren wehrhafte Bewohner sich auch in den widrigsten Gegenden Palästinas ansiedelten und das Land bewohnbar machten.
Heute steht Tel Aviv sinnbildlich für den Pioniergeist Israels. Viele kleine Geschäfte und Startups aus der Technologiebranche prägen die florierende Wirtschaft der Regenbogennation Israels. Das Betätigungsfeld mag ein anderes sein als vor 100 Jahren, als die Siedler die ersten Häuser auf von Beduinen gekauften Grundstücken vor den Toren Jaffas bauten und somit den Grundstein zur Erbauung Tel Avivs und zur Gründung des Staates Israel legten, die Mentalität der israelischen Pioniere ist aber immer noch dieselbe.
Unterwegs in Israel
Chaos, Disziplinlosigkeit und wildes Gehupe. Das südländische Temperament tritt in vielen Ländern auch im Verkehr zu Tage. Israelis allerdings sind auffallend zivilisiert. Auch der öffentliche Verkehr ist sehr gut geordnet und organisiert.
Israel lässt sich ausgezeichnet im Mietwagen bereisen. Die Straßen sind auf den Hauptrouten sehr gut ausgebaut und beschildert und zwar auf Hebräisch, arabisch und englisch. Auf Wunsch wird der Mietwagen auch mit Navi ausgestattet. Alternativ funktionieren auch Offline Navis am Handy wie maps.me hervorragend. In den Städten herrscht zwar reger Verkehr, eine Autofahrt in Tel Aviv kann aber vom Stressfaktor nicht annähernd mit Mailand oder Rom mithalten. Eine kleine Schwäche der Israelis ist das rechts Überholen auf der Autobahn. Außerhalb der großen Städte fährt man abseits der Hauptrouten oft auf beinahe verkehrs- freien Routen. Aufräumen möchten wir hier auch mit dem Märchen, dass man mit einem israelischen Mietwagen außerhalb der großen Städte nicht fahren darf. Prinzipiell ist es kein Thema mit einem israelischen Kennzeichen zu fahren.
Ausgenommen sind dabei die palästinensisch kontrollieren Gebiete der Zonen A und B. Das sind allerdings nur Städte wie Hebron, Betlehem oder Jericho. Die Wege auf den Hauptverkehrsrouten ab Tel Aviv, sei es nach Norden hinauf nach Galiläa oder Richtung Süden nach Beer Sheva bis hinab nach Eilat können Sie auch im Westjordanland problemlos befahren.
Wer Zeit hat und nicht gerne im Auto unterwegs ist, kann Israel auch wunderbar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bereisen. Züge und Fernbusse bringen einen auch in den hintersten Winkel des Landes und sind sehr günstig.
Für den Erstbesuch Israels empfehlen wir eine geführte Rundreise. Das Gewerbe des Reiseführers ist in Israel sehr streng reglementiert und es sind einige Prüfungen notwendig um Touristen über Land, Leute, Kultur und Geschichte unterrichten zu dürfen. Für Sie als Tourist hat das den Vorteil, dass die Reiseführer wirklich sehr beschlagen sind und Ihnen die Eigenheiten Israels wunderbar zur Kenntnis bringen können. Bei vielen Sehenswürdigkeiten Israels ist es anders als in Städten wie Rom oder Paris. Nicht das Bauwerk an und für sich begeistert, sondern die Geschichte dahinter. So kann man die Grabeskirche wohl nicht mit dem Petersdom vergleichen was die Ästhetik anbelangt, ein Reiseführer kann Ihnen aber die Bedeutung des Gebäudes verständlich machen. So wird die Vergangenheit lebendig und der Israel Urlaub zum echten Erlebnis.
Das Land entdecken
Um das kleine Land am Mittelmeer zu entdecken, benötigen Sie mehr als eine Reise. Über 3000 Jahre bewegter Geschichte haben ihre Spuren in der Region hinterlassen. Die drei abrahamitischen Religionen haben in Israel ihren Ursprung zwischen dem See Genezareth, dem Jordan, der Heiligen Stadt Jerusalem und der Wüste Negev. Wir führen Sie von Tel Aviv aus über die Westküste nach Galiläa zum See Genezareth, nach Jerusalem und durch die Wüste bis nach Eilat, den südlichsten Punkt am Roten Meer.
Für den Erstbesuch Israels empfehlen wir eine geführte Rundreise. Geben Sie dabei Acht, dass die Hotels nicht wie bei Billigangeboten in den Palästinensergebieten wie Betlehem liegen, sondern in den Städten wie Jerusalem, Tel Aviv oder am See Genezareth. Das Gewerbe des Reiseführers ist in Israel sehr streng reglementiert und es sind einige Prüfungen notwendig um Touristen über Land, Leute, Kultur und Geschichte unterrichten zu dürfen. Das hat für Touristen den Vorteil, dass die Reiseführer wirklich sehr beschlagen sind und die Eigenheiten Israels wunderbar zur Kenntnis bringen können. Bei vielen Sehenswürdigkeiten Israels ist es anders als in Städten wie Rom oder Paris nicht das Bauwerk an und für sich das begeistert, sondern die Geschichte dahinter. Man kann die Grabeskirche wohl nicht mit dem Petersdom vergleichen was die Ästhetik anbelangt, ein Reiseführer kann einem aber die Bedeutung des Gebäudes verständlich machen. So wird die Vergangenheit lebendig und der Israel Urlaub zum echten Erlebnis.
Tel Aviv
Tel Aviv gilt als eine der aufregendsten Städte am Mittelmeer. Wunderschöne Strände, lebendige Einkaufsstraßen, ein reges Nachtleben und viele Museen machen Tel Aviv zur Stadt die niemals schläft. Vor etwas mehr als 100 Jahren als jüdische Siedlung gegründet, hat die Stadt eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht.
Der alte Teil der Stadt, Jaffa, zeugt noch heute von den arabischen Wurzeln und den ersten Siedlungen in dieser Region. Jaffa entdecken Sie am besten mit Start am Hafen. In einem der kleinen Läden direkt am Meer sollten Sie sich einen frisch gepressten Orangensaft gönnen um in den Tag zu starten. Die Docks wurden von den Briten gebaut. Heutzutage ist Jaffa kein wichtiger Handelsknoten mehr, der größte Hafen Israels befindet sich in Haifa.
Anschließend können Sie über eine der kleinen Stiegen eintauchen in das Gassengewirr Jaffas mit seinen kleinen Innenhöfen und den vielen bunten Türen. Viele Künstler haben ihre Ateliers hier angesiedelt. Vorbei am Kedumim Square mit der Kirche des Heiligen Peter gelangen Sie zum Gan HaPisga, dem Gipfelgarten. Die Ausgrabungen geben eine Idee von der Zeit der Ägypter. Von hier aus haben Sie einen tollen Blick auf Tel Aviv. Das Zentrum Jaffas ist der alte Uhrturm. Bummeln Sie durch den Flohmarkt und genießen Sie arabischen Kaffee und einen kleinen Snack mit Blick auf das alte Rathaus.
Tel Aviv
Das erste Viertel außerhalb Jaffas ist Neve Tzedek. Hier bauten jüdische Siedler 1887 die ersten 60 Häuser außerhalb des arabischen Jaffa aus denen schließlich Tel Aviv entstand. Von diesen Häusern ist heute leider nichts mehr zu sehen. In Neve Tzedek sind heute moderne und urbane Künstler in Ihren Ateliers zu Hause. Florentine ist das aktuelle Trendviertel mit vielen Kneipen und Bars. Hier scheint die Weisheit, dass Tel Aviv die Stadt ist, die niemals schläft, wahr zu werden. Geschuldet ist das der jungen Bevölkerung, die sich und die Lässigkeit ihrer Stadt gerne feiert.
Vom Süden nach Norden bis hinauf zur eleganten, neuen Marina zieht sich die Strandpromenade. Viele Jogger, Radfahrer und Fitnessbegeisterte tummeln sich hier von früh bis spät. Wer es gemütlicher mag, findet viele Shops und Cafes um sich die Zeit zu vertreiben. Eine Reihe abseits der Strände liegen die großen Einkaufsstraßen wie der Rothschild Boulevard, die Ben-Yehuda-Street, die King George Street und die Diezengoff Street, benannt nach dem ersten Bürgermeister der Stadt. Das moderne Tel Aviv zeigt hier sein aufgeputztes Gesicht mit großen, schön gestalteten Plätzen wie dem Diezengoff Square samt Brunnen. Abends brummt hier das Leben in den Clubs und Bars.
Tel Aviv
14 km lang schlängelt sich der Strand vor Tel Aviv der Stadt entlang. Die großen Hotels prägen das Panorama und sorgen für Leben. Das Wasser ist von hervorragender Qualität. Der Sand ist feinkörnig. Für viele Israelis ist der Strand mit seinen Turngeräten und der langen Promenade ein Outdoor-Fitnesscenter, das rege genutzt wird. Die Promenade lädt zum Flanieren ein. Überall sieht man Straßenverkäufer, Musiker und Schausteller, die den Spaziergängern ihre Kunst darbieten. Die vielen Cafes, Bars und Restaurants in allen Preisklassen locken bis in den späten Abend mit leckeren Speisen und Getränken. Von der noblen Marina im Norden bis nach Jaffa gibt es jede Menge ganz unterschiedlicher Strandabschnitte. Besonders urig sind die Strandkabinen am Nordau Beach, dem „religiösen“ Strand, an dem orthodoxe Juden tageweise nach Geschlecht getrennt baden. Am Shabbat ist dieser Strandabschnitt aber auch für die Allgemeinheit zugänglich, da es Gläubigen verboten ist am jüdischen Ruhetag zu baden. Nur wenige Meter weiter ist ein kleiner Strandabschnitt, der sich besonders bei der großen Gay Community größter Beliebtheit erfreut. Tel Aviv gilt nicht umsonst als Zentrum der LGBT Gemeinde. Je weiter südlich man kommt, desto mehr Araber finden sich am Strand zusammen. Kurz vor Jaffa sieht man hier abends oft die Rauchschwaden der BBQ-Profis aufsteigen.
Auch bekannt ist Tel Aviv für seine große Dichte an ausgezeichneten, internationalen Restaurants. Von mediterran über arabisch und typisch jüdisch bis hin zu moderner Fusion Kitchen finden Sie in Tel Aviv alles was das Herz begehrt. Auch für jedes Budget ist etwas vorhanden. Günstig aber sehr lecker essen Sie z.B. am Carmel Market und bei den kleinen Straßenhändlern.
Kulturbgeisterte finden in Tel Aviv viele Museen. Die bekanntesten sind das Bauhaus Center, das Tel Aviv Museum of Art und das Museum Beit Hatfutsot, in dem die Geschichte der Diaspora erzählt wird. Überall finden Sie die Gebäude aus der Bauhauszeit, die Tel Aviv einst den Namen „Weiße Stadt“ gaben. Die für heute unscheinbaren Gebäude waren zur Zeit ihrer Errichtung wegweisend für moderne, zweckgebundene Architektur.
Die Westküste
Zwischen Tel Aviv und Haifa befindet sich der einstige Hafen Caeasarea, den Herodes anlegen ließ. Die Bedeutung Caesareas spiegelt sich noch immer in den großartig erhaltenen Bauwerken wider. Ganz im Norden an der Westküste liegt die Kreuzfahrerstadt Akko mit ihren beeindruckenden mittelalterlichen Befestigungsanlagen. Ein Must See und die perfekte Homebase der Region ist die Hafenstadt Haifa.
Caesarea Maritima war eine der bedeutendsten römischen Siedlungen. Direkt am Mittelmeer gelegen können Sie sich in diesem Naturpark noch heute die Zeit zurückversetzen lassen, als König Herodes unter römischer Obhut die Geschicke der Provinz Palästina lenkte. Ein imposanter Hafen, die Überreste des prunkvollen Palastes, ein Theater, das Aquaeduct und die große Pferderennbahn sind die stummen Zeugen, die sie hier noch heute vorfinden. Caesarea Maritima ist bei Israelis sehr beliebt für Ausflüge mit der ganzen Familie, um antikes Flair und das Mittelmeer zu genießen.
Die Westküste
Die Hauptstadt der Westküste ist Haifa. Die wunderschöne Stadt im Norden Israels ist direkt am Mittelmeer gelegen. Bekannt als Verkehrsknotenpunkt für den großen Hafen ist Haifa eine sehr junge Stadt, in der Juden und Muslime einträchtig miteinander leben und das Großstadtleben mit Universität an den Hängen des Mount Karmel genießen. In der Zeit der großen Einwanderung war Haifa einer der Hauptanlegepunkte für Siedler aus der ganzen Welt, die dem Ruf des Zionismus gefolgt waren. In der Bucht von Haifa finden sich vor allem im südlichen Teil der Stadt auch sehr schöne Badestrände mit lebhaften Bars und Kneipen. Am besten erkundet man die Stadt auf einem Spaziergang durch die verschiedenen Viertel, die sich über die Hügel schlängeln. Besonders charmant ist die German Colony, ein Stadtviertel in dem sich die frühen deutschen Siedler niedergelassen haben. Noch heute erinnern die Häuser mit ihren typischen Ziegeldächern mit vielen Gaststätten und Geschäften an ihren Ursprung. Direkt oberhalb der German Colony erstrecken sich die Bahai Gardens, das Wahrzeichen der Stadt, in deren Mitte der Schrein des Bab mit dem markanten Kuppeldach steht. Was Jerusalem für Juden, Christen und Muslime ist, ist Haifa für die Bahai: eine heilige Stadt.
Der Mount Karmel mit dem Erholungsgebiet Little Switzerland bietet tolle Ausflüge mit einem interessanten Einblick in die frühzeitliche Geschichte der Region.
Akko ist die bedeutendste Festung, die die Kreuzfahrer des Mittelalters auf dem Weg nach Jerusalem in Israel hinterlassen haben. Hier landeten Ritter aus ganz Europa um gegen die Muslime zu kämpfen. Am alten Hafen, können Sie nochmals die Geschichte der Templer und der anderen christlichen „Befreier“ des Heiligen Landes erleben. Sie durchwandern die unterirdischen Gänge und entdecken die großen Säle und Gewölbe mit Wappen und Fahnen, die auch heute noch einwandfrei erhalten sind. Anschließend können Sie das mediterrane Flair hier am nördlichen Ende der Küste Israels bei arabischem Kaffee und Tee genießen. Besonders für Familien mit Kindern ist Akko ein tolles Ausflugsziel.
Galiläa
Im grünen Norden Israels in den Bergen und Hügeln Galiläas nahm vor 2000 Jahren das Christentum seinen Ursprung. Die Christlichen Stätten sind noch überall lebendig und führen uns durch diese wunderbare Region. Wanderer und Mountainbiker kommen in der reizvollen Landschaft voll auf ihre Kosten. Zur Erholung bietet sich das Meer Galiläas, der See Genezareth, an.
Der Berg Tabor im Norden Israels zählt landschaftlich wie auch aus religionshistorischer Sicht zu den markantesten Punkten Israels. Gleichsam freistehend überragt er mit seiner Höhe von 588 m die umliegende Region. Für Wanderer ist der Berg Tabor ein lohnendes Ausflugsziel. Einst als strategisch wichtiges, militärisches Ziel bei Kämpfen zwischen Kreuzrittern und Muslimen heiß umkämpft, ist der Tabor heute ein Erholungsgebiet. Wer es lieber gemütlich angehen möchte, kann den Berg Tabor und die sich am Gipfel befindliche Basilika der Verklärung auch mit dem Auto besuchen. Der Überlieferung nach soll Jesus sich den Jüngern hier erstmals in seiner göttlichen Gestalt gezeigt haben. Für viele Pilger ist der Berg Tabor eine der wichtigsten Etappen auf ihrer Reise durch Israel.
Der See Genezareth, auch genannt das Meer Galiläas, ist das Herz Israels. Diese riesige Frischwasserreserve ist nicht nur aus touristischer Sicht interessant, sondern ermöglicht erst die Landwirtschaft des Landes. An den Ufern des See Genezareth ist Jesus in seinem Wirken aufgetreten und hat seine Wunder gewirkt. Hier hat er auch seine Jünger um sich geschart. Heute ist der See bei Erholungsuchenden, Aktiven und Badeurlaubern gleichermaßen beliebt.
Galiläa
Die größte Stadt am See ist Tiberias. Die Stadt war bereits zur Zeit der römischen Besatzung ein wichtiges Zentrum am See Genezareth. Benannt nach dem römischen Kaiser Tiberius war Tiberias schon damals so etwas wie ein Kurort. Dank der heißen Quellen galten die Bäder als Jungbrunnen, wohin sich die Aristokratie Palästinas gerne zurückzog. Auch heute noch ist Tiberias einen Besuch wert. Die quirlige Innenstadt direkt am See lockt zum Bummeln. Genießen Sie eine Bootsfahrt von einer der Anlegestellen oder lassen Sie die Seele in einem der Cafes baumeln.
Schon die alten Römer wussten um die wohltuende Wirkung der heißen Quellen von Chammat Gader südlich des See Genezareth. Die Thermalquellen des heute sehr beliebten Kurortes fließen mit bis zu 50° aus der Erde und erfreuen Touristen noch immer. Neben dem Badebereich des Hammat Gader Parks sind vor allem die Ausgrabungen der alten römischen Badeanstalt ein interessantes Ziel. Für Familien die den Ort besuchen, sind der Streichelzoo mit interessanten exotischen Tieren und die Krokodilfarm attraktiv.
Rund um den See Genezareth befinden sich sehr viele wichtige Stätten des Christentums. Wo einst die Stadt Magdala, eine der größten Ansiedlungen Galiläas war, befinden sich heute eine landwirtschaftliche Siedlung und ein Park für Archäologiefans. Historiker nehmen an, dass Jesus in der Synagoge, die noch heute sehr gut erhalten und zu besichtigen ist, gepredigt hat. Neben dieser Synagoge sind der Markt, eine Straße und viele andere Gebäude freigelegt und für die Öffentlichkeit zugänglich. Magdala war die Heimat von Maria Magdalena, der wohl wichtigsten Anhängerin Jesu. Nach ihr haben die Legionäre Christi das Magdala Zentrum benannt. Hier, direkt am Ufer des See Genezareth, können Sie im Frauenatrium, der Bootkapelle oder in einer der Mosaikkapellen christliche Geschichte erleben.
Galiläa
Der Berg der Seligpreisungen ist nicht nur eine der bekanntesten Wirkungsstätten Jesu, sondern auch einer der schönsten Plätze um das Panorama über den See Genezareth und Galiläa zu genießen. Die Kirche der Seligpreisungen erinnert an die berühmte Bergpredigt, die Jesu hier gehalten haben soll. Sowohl die Kirche als auch die Parkanlage, die das Gelände umgibt, sind sehenswert und den kurzen Weg hinauf von Tiberias oder Kapernaum absolut wert.
Kapernaum gilt als das Zentrum des Wirkens Jesu sowie als der Wohnort des Heiligen Petrus. Die Überreste der alten Synagoge sind ein eindrucksvolles Zeugnis des Judentums rund um das Jahr 0. Kapernaum ist im Neuen Testament einer der wichtigsten Orte, sollen sich hier doch mehrere Wunder zugetragen haben. Man nimmt an, dass Jesus in der Synagoge von Kapernaum zum ersten Mal öffentlich aufgetreten ist. An der Stelle, an der man innerhalb der kleinen Siedlung das Haus des Petrus vermutet, steht heute eine kleine Kirche.
Tourismus Tabgha ist eine christliche Pilgerstätte, die durch die Geschichte der Brotvermehrung, der Speisung der 5000 am See Genezareth, bekannt wurde. Heute erinnert die Brotvermehrungskirche noch an diese Geschichte aus dem Leben Jesu. Besonders sehenswert und bekannt sind die Mosaike aus unterschiedlichsten Perioden ab dem 5. Jahrhundert nach Christus, die bis heute erhalten geblieben sind.
Am südlichen Ende des See Genezareth können Sie eine der beiden Stellen besuchen, an der die Taufe Jesu durch Johannes vermutet wird. In Jardenit können Sie in orthodoxer Manier im Taufgewand komplett in den Fluss Jordan eintauchen und das Taufgelübde erneuern. Christen aus aller Welt kommen hier an die israelisch-jordanische Grenze an diese beliebte Pilgerstätte.
Auf dem Weg in den äußersten Norden bietet sich ein Besuch Safeds an. Safed ist eine der heiligen Städte des Judentums. Auf einem Gipfel gelegen bietet der Ort einen fantastischen Ausblick auf die Landschaft Galiläas. Safed war das Zentrum der Mystik des Judentums, der Kabbalah. Neben dem Rundblick und der Möglichkeit mehrere sehr schöne Synagogen zu besuchen, werden Sie begeistert sein von den Ateliers der vielen Künstler die sich hier niedergelassen haben. Safed ist perfekt um geschmackvolle Souvenirs für zu Hause zu besorgen und sich so sein Stück Israel zu sichern.
Galiläa
Nazareth ist die Stadt in der Jesus aufwuchs. Heute ist Nazareth eine arabisch geprägte Stadt, allerdings befinden sich mit der Kirche der Verkündung und der Kirche des Heiligen Josef zwei fantastisch schöne christliche Bauwerke. Vor allem die Verkündigungsbasilika zählt dank ihrer Grüße und Architektur über der Verkündigungsgrotte zu den Highlights für Pilger. Wer mag, kann in den Geschäften nahe der Kirche Nippes erstehen oder durch den Markt bummeln. Sehr interessant und sehenswert ist die Nachbildung des Dorfes Nazareth aus der Zeit rund um Jesu Geburt. Hier können Sie einen Eindruck davon ergattern, wie Juden um das Jahr Null gelebt haben.
Ganz im Norden Galiläas erhebt sich der Berg Hermon. Über eine Passstraße gelangen Sie mit dem Mietwagen bis hinauf auf die Golanhöhen und können einen Blick nach Syrien werfen. Das Mittagessen können in einem drusischen Dorf einnehmen und die Gastfreundschaft der Einheimischen genießen. Am Fuße des Berges erwartet Sie eine echte grüne Oase. Der Banias ist ein landschaftlich reizvoller Wasserlauf und stellt sowohl für Wander- als auch für Kulturfreunde ein tolles Ausflugsziel dar. Die Waldlandschaft bietet vor allem im Sommer viel Schatten und angenehme Kühle. Die Ausgrabung von Caesarea Philippi mit seinen Tempeln und Felsnischen sowie dem Aquädukt zeugt noch heute von der Zeit, in der Philippus, Sohn des Herodes, die Kultstätte Paneas umbenannte und hier seine Hauptstadt errichtete. In Caesarea Philippi soll Jesus auch die berühmten Worte zu Petrus gesprochen haben: „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“
Jerusalem
Außerhalb der alten Stadtmauern Jerusalems befindet sich der Ölberg. Von hier haben Sie den berühmten Postkartenblick mit der alles überstrahlenden Kuppel des Felsendoms und der alten Stadtmauer. Jesus und seine Jünger zogen sich an den Ölberg zurück nach dem letzten Abendmahl am Gründonnerstag. Hier befinden sich nicht nur die vielleicht begehrtesten letzten Ruhestätten der Welt am jüdischen Friedhof, sondern auch der Garten Gethsemane, die Kirche Dominus Flevit, die Himmelfahrtskirche, die Kirche der Nationen und die Paternosterkirche.
Wer beim Genießen des Panoramas genau hinsieht, wird an der Stadtmauer ein zugemauertes Tor entdecken. Es handelt sich dabei um das Goldene Tor, durch das Jesus der Erzählung nach am Palmsonntag auf einem Esel in die Stadt Jerusalem einzog. Süleyman der Prächtige ließ das Goldene Tor zumauern, da laut jüdischer Überlieferung der Messias am Ende aller Tage hier in die Stadt einziehen wird. Diesen Messias, der mit den Toten in die Stadt Davids kommt, den Befreier des jüdischen Volkes, wollte der muslimische Herrscher nicht in seiner Nähe haben.
Soweit das Auge reicht, sieht man Gräber, einige davon über 2000 Jahre alt. Der Ölberg ist der begehrteste Friedhof Israels, ja wahrscheinlich der begehrteste der Welt. Für gläubige Juden ist ein Grab am Ölberg gleichbedeutend mit der Pole Position wenn es um die Auferstehung geht. Hier, wo der Messias Einzug in die Stadt halten wird, muss man nicht warten um von den Toten aufzuerstehen. Wann das sein wird? Ein wichtiger jüdischer Denker, Maimonides (1138 bis 1204), meinte: „Der Messias wird wohl noch trödeln“. Er lehrt weiters: „Auch dann wird es Reiche und Arme, Starke und Schwache geben. Aber es wird eine Zeit sein, in der die Zahl der Weisen wächst, in der es keinen Krieg mehr gibt und die Völker nicht mehr das Schwert gegeneinander erheben. Güte und Weisheit werden vorherrschen. Glaubt nicht, dass die Naturgesetze außer Kraft gesetzt werden. Und bedenkt, dass alle Prophezeiungen über den Messias Allegorien sind.“
Auf der anderen Seite des Josaffatals findet sich ein weiterer Friedhof. Allerdings ist es kein jüdischer, sondern ein muslimischer, der bei der Eroberung der Stadt bereits im 7. Jahrhundert angelegt wurde.
Jerusalem
Etwas ordentlicher und offener wird die Altstadt im jüdischen Viertel das in Relation zu den anderen Teilen eigenartig aufgeräumt wirkt. Die Ausgrabung in diesem Teil der Altstadt zeigt uns noch Teile des alten römischen Cardos, die Hauptstraße Jerusalems die von den Besatzern in jeder größeren Siedlung angelegt wurde. Am Zionsberg können Sie das Grab König Davids und den Abendmahlsaal besuchen.
Der Tempelberg ist für Juden und Muslime ein heiliger Ort. Hier wollte Abraham seinen Sohn opfern. König Salomon baute an dieser Stelle seinen Tempel. Der Überlieferung nach soll der Prophet Mohammed am Platz zwischen Felsendom und Al Aksa Moschee auf seinem Reittier Buraq gen Himmel aufgestiegen sein. Für Nichtmuslime ist der Besuch des Tempelbergs problemlos möglich. Der Felsendom mit der vergoldeten Kuppel ist das vielleicht bekannteste Gebäude Jerusalems, mit Sicherheit aber das markanteste. In die heiligen Stätten eintreten können Sie als Nichtmuslim allerdings nicht.
Am Fuß des Tempelbergs befindet sich die Klagemauer. Die ehemalige westliche Begrenzungsmauer des Tempels ist für Juden die wichtigste religiöse Stätte. Sie können sich bedenkenlos umsehen und die Gläubigen beim Beten in allen Facetten beobachten oder sogar selbst ein Zettelchen in eine Mauerritze stecken.
Jerusalem
Die Grabeskirche selbst ist ein faszinierendes Durcheinander der verschiedenen Konfessionen. Franziskaner, Orthodoxe, Kopten, Armenier und Äthiopier teilen sich die Kirche. Noch heute wachen zwei muslimische Familien über den Schlüssel zur Kirche und ent- und versperren das Tor jeden Tag, während jede Konfession zumindest einen ihrer Vertreter über Nacht im Inneren belässt. Der Vorplatz ist meist voll mit Gläubigen und Touristen. Von hier aus sehen Sie die Leiter, die an der Fassade lehnt und ein gutes Beispiel für die Situation innerhalb der Grabeskirche ist, die man auch als Allegorie für die verfahrene Situation innerhalb des Christentums sehen kann. Die Leiter wurde vor über 200 Jahren angelehnt, warum genau kann bis heute niemand mit Sicherheit sagen. Da laut dem Status Quo Erlasses des Sultans Osman III., der genau regelte welche Konfession welche Rechte in der Kirche hat, eine Veränderung der Fassade nicht möglich ist, darf auch die Leiter nicht entfernt werden. Die wichtigsten Punkte in der Kirche sind der Hügel Golgotha, die Adamskapelle und der Salbungsstein direkt beim Eingang.
Das Gartengrab Jesu befindet sich übrigens in der Nähe des Damaskustors. Protestanten glauben, dass Jesus hier begraben wurde. Diese Stätte am nördlichen Ausgang ist die entspanntere Gebetsstätte als die Grabeskirche.
Jerusalem
Judäa & das Tote Meer
Von Jerusalem aus führt die Schnellstraße 1 hinab in die Wüste Judäa. Sie passieren eine Landschaft, die auf den ersten Blick öd und leer wirkt, aber doch voller Leben ist. Noch heute haben Beduinen ihre Lager in der Wüste aufgeschlagen. Immer wieder tauchen Ziegenherden neben der Straße auf. Die Straße bringt Sie von 800 m über dem Meer bis weit unter Meereshöhe. Bei der Markierung, die den Nullpunkt anzeigt, können Sie parken und einen Blick über die Dünenlandschaft werfen. Etwas nördlich des Toten Meeres an der jordanischen Grenze können Sie die zweite Stelle besuchen, an der die Taufe Jesu stattgefunden haben könnte. In Qasr al-Yahud, bekannt auch als El Maghtas, können Sie diesem Ereignis heute noch gedenken. Die Erneuerung der Taufe gehört für viele Christen zum Besuch Israels dazu.
Judäa & das Tote Meer
Ein absolutes Highlight ist der Besuch des St. Georgsklosters. Sie können das Kloster entweder über eine Wanderung ab Mitzpe Jericho durch das landschaftlich sehr reizvolle Wadi Qilt entlang einem alten Aquädukt oder mit dem Bus erreichen. Seit dem 4. Jahrhundert leben Eremiten in Höhlen inmitten dieser faszinierenden, felsigen Landschaft in dem Kloster, das mitten in den Felsen gehauen wurde.
Judäa & das Tote Meer
Lieblicher als Ein Bokek ist die der Ort Ein Gedi, in der sich heute ein Kibbuz und ein Nationalpark befinden. Landschaftlich könnte der Kontrast zwischen Wüste und Oase nicht größer sein. Die vier Quellflüsse machen das Naturreservat zum grünen Paradies für Wanderer und Erholungsuchende. Die Wasserfälle und Naturbäder sind wunderschön. Dementsprechend vielfältig präsentieren sich auch Flora und Fauna. Auf Spaziergängen können Sie den Nubischen Steinbock und den putzigen Klippschliefer als neue Freunde gewinnen. Natürlich kann man sich auch einfach im Ein Gedi SPA oder direkt am nahen Toten Meer auf die faule Haut legen. Wer mag, kann auch direkt in Ein Gedi nächtigen. Der Kibbuz, der 1953 gegründet wurde, lädt Gäste in sein Hotel ein. Die entspannte Stimmung in der gesamten Siedlung sowie der Sonnenuntergang vom Lookout Point machen Ein Gedi zur perfekten Homebase.
Judäa & das Tote Meer
Rund um das Tote Meer führen Wanderungen in abgeschiedene Täler. Das Wadi Zeelim und das Wadi Perazim sind nur zwei der Touren die in die von Felsen dominierten, ausgetrockneten Flussbetten führen. Auf geschilderten Pfaden können Sie die Einsamkeit der Wüste erleben.
Die Festung Massada auf dem Tafelfelsen hoch über dem Toten Meer ist einer der beeindruckendsten Plätze Israels. Sowohl die Ausgrabung und die Geschichte die sich um Massada rankt, wie auch der Ausblick auf Wüste und Totes Meer, sind ein Muss während eines Israel Urlaubs. Noch heute gilt Massada als Symbol für jüdischen Widerstand und Überlebenswillen. Seit 2001 ist Massada ein Teil des UNESCO Weltkulturerbe.
Erbaut wurde Massada von König Herodes I. um circa 40 vor Christus. Die Festung in der Wüste Judäa galt als uneinnehmbar. Vor allem die Zisternen, das Trinkwassersystem und die Badehäuser zeugen von der Kultur jener Zeit. In der Zeit der Römerkriege wurde Massada zur Legende. Die Sikarier vertrieben die Römer aus Massada, bevor sie sich gemeinsam mit anderen Rebellen in der Festung einigelten. Nach langer Belagerung durch die Römer beschlossen die Bewohner Massadas sich vor der feindlichen Übernahme in den Freitod zu stürzen. Um die 1000 Männer, Frauen und Kinder wählten dieses traurige Los anstatt in römische Gefangenschaft zu gehen. „Ein ruhmvoller Tod ist besser als ein Leben im Elend.“ So berichtet der Geschichtschreiber Josephus Flavius von seinen Landsleuten. Diese Tat begründet bis heute den Mythos des unbeugsamen Kampfeswillen des jüdischen Volkes und ist für die Streitkräfte Israels noch immer Vorbild.
Die Wüste & der Süden
Zwischen Beer Sheva und Eilat erstreckt sich die Wüste Negev. Mit dem Auto kann man diese faszinierende Naturlandschaft in wenigen Stunden durchqueren, um direkt nach Eilat zu gelangen. Oder man nimmt sich etwas mehr Zeit, um die Wüste und ihre Sehenswürdigkeiten ausreichend zu würdigen.
Sehr interessant ist der Kibbuz Sde Boker. Der Staatsgründer David Ben Gurion verbrachte hier mitten in der Wüste in einfachsten Verhältnissen seinen Lebensabend. Sein Haus ist heute mit der originalen Möblierung für die Öffentlichkeit zur Besichtigung geöffnet. In Dokumenten, Bildern und einem kleinen Film lernen Sie viel rund um die Staatsgründung Israels und die ersten Jahre des Landes. Im Café können Sie sich stärken und sogar ein Glas Wein aus eigenem Anbau des Kibbutz probieren. Es ist faszinierend zu sehen, dass der Wunsch Ben Gurions, die Wüste zum Blühen zu bringen, tatsächlich von Erfolg gekrönt war.
Die Wüste ist auch für Wanderer ein Erlebnis. Der schöne Lake Yeroham im Norden ist ein beliebter Ausflugsort für Israelis und Touristen gleichermaßen und lädt zu einem Spaziergang an seinem gepflegten Ufer oder zu einer Wanderung über die Felspyramiden am Südende ein.
Wenige Kilometer südlich von Sde Boker, in Midreshet Ben Gurion, beginnt eine der schönsten Wanderungen in der Negev. Das Wadi Zin ist auf einfachen Wegen problemlos zu Fuß zu erkunden, bietet aber wunderschöne Aussichten auf die kahlen Gipfel. Glaubt man den Überlieferungen, soll bereits Moses in diesem ausgetrockneten Flussbett beim Auszug aus Ägypten sein Lager aufgeschlagen haben. Nach der Wanderung können Sie in Midreshet Ben Gurion das Grabmahl des Staatsmannes und seiner Frau besichtigen.
Die Wüste und der Süden
Eilat ist Israels Zugang zum Roten Meer und dank seiner Lage ein ganz besonderes Fleckchen Erde, das Urlaubern viel zu bieten hat. Der Badeort liegt im schmalen Korridor zwischen Jordanien und Ägypten und ermöglicht Strandurlaubern und Wassersportlern das ganze Jahr über angenehme Bedingungen um in den Fluten zu tauchen und sich die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen. Besonders beliebt ist das Dolphin Reef, wo Sie mit Delphinen in deren natürlichem Habitat um die Wette schwimmen können. Schnorcheln Sie bei Korallenriffen oder genießen Sie das wunderschöne, klare Wasser des Roten Meeres vom Glasbodenboot aus. Eilat hat auch ein interessantes Nachtleben mit vielen Kneipen, Pubs, Bars und Restaurants. Vom Meer aus können Sie Jeepsafaris, Quadfahrten oder Ausritte am Kamel in die nahe Wüste Negev unternehmen oder die Felsenstadt Petra und das Wadi Rum in Jordanien in tollen Tagesausflügen kennenlernen. Im Hinterland von Eilat lockt der Timna Nationalpark mit schönen Felsformationen zu einem Ausflug.
Fragen & Antworten
Österreichische und deutsche Staatsbürger benötigen kein Visum bei der Einreise nach Israel. Sie benötigen lediglich einen Reisepass, der noch 6 Monate nach Reiseantritt gültig ist (z.B. Reise am 3.5.2019, der Reisepass muss also mindestens bis 3.11.2019 gültig sein).
Gibt es Probleme bei Weiterreise in ein arabisches Land?
Um Probleme bei zukünftigen Einreisen in Staaten wie den Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Libanon oder den Oman zu vermeiden, erhalten Sie keinen Stempel in Ihren Pass, sondern eine separate Einreisekarte die als Visum gilt. Die Weiterreise nach Jordanien und Ägypten ist gänzlich unproblematisch. Sie können mit einem gültigen Reisepass die Grenzposten einfach übertreten und so Highlights in den Nachbarländern besuchen.
Wie kann ich in Israel bezahlen?
Israel ist bei der Bezahlung mit Österreich und Deutschland vergleichbar. Sie können in allen Geschäften in den großen Städten in Israel bar, mit Bankomat oder mit Kreditkarte bezahlen. Die meisten Restaurants in den Städten nehmen ebenfalls Kreditkarten als Zahlungsmittel entgegen. Auf den Märkten und in kleinen Gaststätten außerhalb muss häufig bar bezahlt werden. Ebenso können Sie auf den Märkten nur bar bezahlen. Bezahlt wird prinzipiell überall in Schekel. Dollar und Euro werden als Zahlungsmittel nicht akzeptiert.
Wann ist die beste Reisezeit für Israel?
Israel ist ein Reiseland für jede Jahreszeit. Im Sommer ist es sehr heiß, vor allem im Süden des Landes. Ideal für eine Kombination aus Baden und Rundreise sind das Frühjahr und der Herbst. Hier herrschen angenehme Temperaturen und man kann bis Ende November im Mittelmeer baden. Im Roten und im Toten Meer ist das ganze Jahr über Badewetter. Der Winter bietet sich für intensive Rund- und Studienreisen an, da der Trubel der Touristen etwas nachlässt, die Temperaturen aber meist trotzdem angenehm sind.
Wie sind die Hotels in Israel?
Israel bietet vom 5-Sterne-Kettenhotel aller namhaften Konzerne wie Hilton oder Sheraton über einheimische Ketten wie Leonardo und Atlas bis hin zu einfachen Guesthouses für jedes Budget das passende Angebot. Wichtig für den Urlaubsgenuss ist weniger die Klasse des Hotels als vielmehr die Lage. Besonders in Tel Aviv und Jerusalem ist es wichtig, sein Hotel möglichst zentral zu haben. Eine israelische Eigenheit sind die Hotels in den Kibbuzim. Diese israelischen Siedlungen bieten Guesthouses, Bungalows und Hotels und ermöglichen dem Gast einen Einblick in das Leben des jeweiligen Kibbuz. Eine tolle Art, das Land kennenzulernen.
Ist Israel ein teures Reiseland?
Hotels in Tel Aviv und Jerusalem sind wie in jeder anderen Großstadt auch relativ teuer, aber für reiseerfahrene Europäer keineswegs erschreckend.
Essen und Trinken, vor allem Alkohol, sind verhältnismäßig kostspielig. Man kann sich natürlich über Märkte und Streetfood ganz gut durchschlagen, wer sich aber zu einem schönen Abendessen mit einer Flasche Wein in ein Restaurant in Tel Aviv setzt, muss damit rechnen mehr auszugeben als daheim in der Stammkneipe. Wobei man ein Restaurant der gehobenen Klasse in Tel Aviv natürlich mit einem gehobenen Restaurant in Wien vergleich muss. Vor allem Bier und Wein aber sind teuer. 10 € und mehr für ein Bier in einer Bar in Tel Aviv und Jerusalem sind die Norm, nicht die Ausnahme. Billig sind dafür Kaffee, Tee, die öffentlichen Verkehrsmittel in Städten und Getränke und kleine Speisen auf den Märkten. Shopping in Israel kann auf den Märkten sehr günstig sein, wenn man keine Markenware braucht. Markensachen in den Shopping Centern kosten natürlich gleich viel wie in Europa. Dank der hohen Lebensqualität und den damit einhergehenden Löhnen sind Dienstleistungen wie Reiseleiter und Fahrer recht teuer.
Fazit: Israel ist kein billiges Land wie südostasiatische Länder (Kambodscha, Vietnam) oder Länder im ehemaligen Ostblock, keineswegs aber so teuer wie Singapur.